Meine Reise zum Muttersein war nicht gewöhnlich, aber ich glaube, dass heute viele Frauen auf unkonventionelle Weise Mütter werden.
Als Mutter von vier wunderbaren Kindern bin ich zu 100% gegen Abtreibung. Das bedeutet, dass ich die Tötung eines ungeborenen Kindes aus keinem Grunde für gerechtfertigt halte, auch nicht aufgrund von Vergewaltigung oder wegen einer tödlichen Diagnose für das Baby. Diese Überzeugung gründet auf meinen persönlichen Erfahrungen sowie auf humanwissenschaftlichen Erkenntnissen. Als gläubiger Mensch kommt für mich hinzu, dass meine religiösen Überzeugungen meine rein rationalen Ansichten nur noch verstärkt haben.
Meine Tochter rettete mich, als ich sie rettete.
Ich empfing ein Kind bei einer Vergewaltigung. Man sagte mir, mein Kind könnte mich umbringen. So wuchs in mir ein Kind heran, das sterben sollte, bevor es überhaupt geboren wurde. Dies ist meine Geschichte darüber, warum ich in jedem Fall gegen eine Abtreibung bin.
Ich wurde als Pro-„Choice“-Atheist erzogen. Ich verwende Anführungszeichen, weil ich jetzt weiß, dass der Ausdruck völlig unzutreffend ist. Ich wurde erst dann Pro-Life, als ich meine Älteste durch Vergewaltigung empfangen hatte. Ärzte empfahlen damals die Abtreibung als mitfühlende Lösung für meine "Situation".
Meine Tochter rettete mich, als ich sie rettete. Sie half mir, aus einem Leben voller Traumata und Schmerzen erlöst zu werden. Diese Schwangerschaft war überhaupt nicht einfach. Ich hatte bei meiner ersten Schwangerschaft eine Hyperemesis gravidarum (eine kräftezehrende Krankheit, bei der die Schwangere übermäßig erbricht), und obwohl ich eine natürliche Geburt anstrebte, wurde meine Tochter per Notkaiserschnitt entbunden.
Noch nie habe ich das Gesicht meines Vergewaltigers in ihr gesehen.
Alles ging so schnell und war völlig überwältigend. Sie wollte früher kommen, und der Arzt sagte, sie sei groß genug, um das zu ermöglichen. Die Wehen dauerten drei Tage, und der Arzt versuchte, die Fruchtblase zum Platzen zu bringen. Als sie platzte, stieg meine Herzfrequenz vor Schmerz an, und die meines Babys fiel in die Mitte der 40-er Zone. Schließlich gab ich meinen Traum von einer natürlichen Geburt auf und ließ mich operieren, um ihr Leben zu retten. Als ich aufwachte, sah ich das schönste und vollkommenste Baby, das ich je gesehen hatte. Sie war wunderschön! Wie eine perfekte Porzellanpuppe. In diesem Moment wusste ich, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun würde, um sie zu beschützen, sie zu lieben, ihr die bestmögliche Mutter zu sein und sie hoffentlich zu einer wunderbaren Frau zu erziehen. Sie hat mir zum ersten Mal in meinem Leben wahre Liebe gezeigt. Bis jetzt ist sie alles geworden, was ich mir für sie gewünscht hat-te, und mehr. Ihr Herz ist wie aus reinem Gold!
Als sie drei Jahre alt war, wurde ich getauft, und bald darauf traf ich den Mann, der jetzt mein Ehemann ist, in der Kirche. Mit meiner Tochter begann die Mutterschaft, meine Freude, meine Hoffnung, mein Ein und Alles! Sie hat mich zu dem erfüllten Leben geführt, das ich jetzt habe. Und nie habe ich es bereut, dass ich ihr Leben gerettet habe. Noch nie habe ich das Gesicht meines Vergewaltigers in ihr gesehen. Sie war niemals ein schlechter Mensch, zu nie-mandem. Tatsächlich habe ich nie die vielen Argumente ertragen, die von Abtreibungbefür-wortern vorgebracht werden.
Das Einfühlungsvermögen meiner Tochter und ihre Zärtlichkeit haben alles übertroffen, was ich jemals bei einem Menschen erlebt habe, bis heute. Sie abzutreiben, hätte der Welt einen unverwechselbaren Menschen vorenthalten. Eine Person, deren Wert auch in der Gebärmutter aufgrund ihres Alters nicht geringer war.
Mein nächstes Kind wurde trotz einer vorhandenen Intrauterinspirale gezeugt, und aus irgendeinem unbekannten Grund wurde ich ständig septisch (d.h. ich hatte eine Blutvergiftung). Die Ärzte konzentrierten sich ausschließlich auf die Tatsache, dass ich schwanger war und auf nichts anderes.
Ich hatte starke Unterleibsschmerzen, die mein Fieber und meine Schwäche begleiteten. Der Arzt dachte zunächst, ich hätte eine Fehlgeburt und bereitete mich auf eine Ausschabung vor, ein Eingriff, um das verstorbene Baby zu entfernen. Aber ich wollte mir erst selbst den Ultraschall ansehen.
Sie hat meine Sepsis nicht mit Antibiotika behandelt, sondern wollte sie mit einer Abtreibung behandeln
Ich bin froh, dass ich das getan habe, denn ich wage mir nicht vorzustellen, was hätte passieren können, wenn ich das nicht getan hätte. Ich sah, dass mein Sohn nicht nur am Leben war, sondern dass er praktisch eine Tanzparty in meinem Bauch veranstaltete! Natürlich sagte ich ihnen in diesem Moment, dass ich mit der Ausschabung nicht fortfahren wollte. Ich wurde also eingeliefert, bekam Antibiotika sowie Flüssigkeit, und sie führten mehrere Tests durch, um herauszufinden, was mit meinem Baby los war.
Die Ärztin zog nie etwas anderes als die Schwangerschaft als Ursache für meine Schmerzen und die Sepsis in Betracht. Sie fand nie eine nachvollziehbare Erklärung, empfahl mir aber schließlich, die Schwangerschaft abzubrechen, mit der Begründung, dass der Körper der Frau manchmal mehr weiß als die Wissenschaft, und dass mein Körper mein Baby offensichtlich ablehnte, weil es "defekt" war. Sie hat meine Sepsis nicht mit Antibiotika behandelt, sondern wollte sie mit einer Abtreibung behandeln! Kein Arzt will einer Frau sagen, dass ihr Baby nach den Maßstäben der Gesellschaft defekt ist.
Später, als ich noch schwanger war, verließen wir Omaha und zogen nach Oregon, um in der Nähe der Familie meines Mannes zu sein und von dieser unterstützt zu werden. Sehr bald nach dem Umzug hatte ich meinen bisher schlimmsten Anfall von Schmerzen und Sepsis! Wir gingen ins Krankenhaus, wo meine neue Gynäkologin schnell die wahre Ursache fand.
sie fanden über 37 Gallensteine
Ich hatte Gallensteine, die eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung und eine Sepsis verursachten. Hätte man die Steine früher in der Schwangerschaft entdeckt, hätte ich eine sichere Entfernung vornehmen lassen können, die das Baby nicht gefährdet hätte. Da ich nun die 20. Woche überschritten hatte, sagte sie, meine beiden Optionen wären entweder eine Frühgeburt und mein Kind würde höchstwahrscheinlich nicht überleben, oder ich könnte die Entbindung so lange hinauszögern, wie ich es mit intensiver Überwachung, Antibiotika und Schmerzmitteln ertragen könnte.
Ich entschied mich für Option Zwei, wobei mein Mann darüber natürlich entsetzt war, da die Sepsis eine Lebensbedrohung für mich darstellte und die beste Behandlung für mich aus medizinischer Sicht eine Operation gewesen wäre. Ich hätte dann das vermutlich tote Kind entbinden können, was aber keine vorsätzliche Tötung meines Kind bedeutet hätte, aber ich entschied mich dafür, meinen Sohn weiter im Mutterleib wachsen zu lassen.
Wir haben ihn per Einleitung nach 34 Wochen und 5 Tagen sicher entbunden. Mein Junge war 2,65 kg schwer und völlig gesund! Ich wurde operiert, nachdem ich mich von der Entbindung erholt hatte; sie fanden über 37 Gallensteine. Es waren so viele, dass diese sich über die Gallenblase hinaus verteilt hatten und man den Rest der Steine aus allen sie umgebenden Bereichen herausholen musste. Mein wunderschöner Junge war die Schmerzen wert, aber hätte der ursprüngliche Arzt andere Ursachen erforscht, anstatt mein Kind als Ursache meiner Sepsis und meiner Schmerzen zu betrachten, hätte ich das alles niemals so lange ertragen müssen.
Ich fühlte, dass Pro-Life mehr ist, als nur darüber zu reden.
Ich war glücklicher als je zuvor. Ich hatte meinen Glauben, meinen Mann und meine Kinder gefunden. Obwohl ich überzeugte Lebensrechtlerin war, befasste ich mich nicht viel mit der Sache, abgesehen von Spenden an ein örtliches Zentrum für Schwangerschaftshilfe und Pflegefamilien. Ich arbeitete auch als ehrenamtliche Fußball- und Baseballtrainerin für einkommensschwache oder gefährdete Kinder. Oft spendete ich für das örtliche Heim für Opfer häuslicher Gewalt und war sehr engagiert in meiner Kirche. Hier hatte ich eine leitende Position in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit.
Ich fühlte, dass Pro-Life mehr ist, als nur darüber zu reden. Ich wollte in jedem Bereich helfen, in dem ich es konnte. Ich wollte jene Person sein, die ich nicht hatte, als ich selbst aufwuchs. Ich wollte meinen Kindern beibringen, Menschen in allen Lebensbereichen zu dienen.
Ich empfing unser drittes Kind, während ich die Pille nahm. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es aufgegeben zu verstehen, warum Verhütung bei mir nicht gut funktionierte, und feierte einfach Gottes Segen für unsere Familie. Ich war total gegen eine Gebärmutterentfernung gewesen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich noch mehr Kinder wollte, da ich bereits zwei komplizierte Schwangerschaften hinter mir hatte.
Mein 20-Wochen-Ultraschallbild war perfekt!
Ich war so glücklich mit meinen beiden Kindern, dass ich besorgt war, ich könnte nicht mehr Liebe für ein weiteres aufbringen. Wie falsch lag ich doch damit!
Wir waren zu jener Zeit Pflegeeltern, und die Schwangerschaft verlief im Vergleich zu den ersten beiden problemlos. Ich hatte Hyperemesis gravidarum und PTSD (posttraumatic stress disorder, posttraumatische Belastungsstörung) bei meiner ersten, und natürlich war meine zweite besonders chaotisch wegen der Suche nach Antworten auf die körperlichen Beschwerden.
Ich hatte zwei gesunde Kinder, und so ging ich davon aus, dass auch dieses gesund sein würde. Mein 20-Wochen-Ultraschallbild war perfekt! Unser zweiter kleiner Junge wuchs in mir heran, und wir wählten den Namen Gideon aus der Bibel. Gideon war ein Krieger und im Buch der Richter, Kapitel 6, Vers 23 versprach der Herr, dass dieser nicht sterben würde, als er Gideon ermutigte, in seinem Namen tapfer zu kämpfen.
Nicht lange nach meinem normalen und gesunden 20-Wochen-Ultraschallbild bemerkte ich einige seltsame Gefühle der Angst, dass mein Baby in Gefahr war. Ich hatte kleine Symptome, aber nichts, was nicht leicht mit einer gesunden und fortschreitenden Schwangerschaft erklärbar wäre. Meine liebe Gynäkologin sagte damals, dass ich aufgrund meiner komplexen Vorgeschichte wahrscheinlich nur etwas Angst hätte. Sie war freundlich und beruhigend. Als überzeugte Christin riet sie mir, zu beten und Trost in Gottes vielen Segnungen während der bisherigen Schwangerschaften zu finden.
Leider konnte ich das Gefühl der Angst nicht abschütteln, und meine Symptome verschlimmerten sich. Mein Herz raste, und ich schien übermäßig Flüssigkeit einzulagern. Ich schwoll an im Gesicht, an den Armen, an den Füßen, überall! Ich hatte zuvor das Glück gehabt, in jeder Schwangerschaft nur minimal an Gewicht zuzunehmen, aber ich hatte jetzt das Gefühl, dass ich mich geradezu aufblähte! Ich wusste, dass das für mich nicht normal war.
Mein Sohn hatte einen großen schwarzen Kreis in seinem Bauch.
Ich ging zu einem dringenden Untersuchungstermin, den meine Ärztin nur machte, um mich zu beruhigen, dass mit meinem Baby alles in Ordnung sei. Ich hatte aber in nur zehn Tagen über 9 Kilo zugenommen! Jetzt war sie ein wenig besorgt. Sie machte Labortests und eine Ultraschalluntersuchung. Als sie die Bildaufnahme durchführte, hatte sie einen sehr besorgten Ausdruck im Gesicht. Sie war nicht gut darin, ihre Besorgnis auch nur ein bisschen zu verbergen.
Ich habe einen medizinischen Hintergrund und wusste, dass das Ultraschallbild meines kleinen Jungen nicht in Ordnung war. Und an ihrem Gesicht erkannte ich, dass etwas nicht stimmte. Mir stiegen die Tränen in die Augen, und ich fragte, was es sei. Mein Sohn hatte einen großen schwarzen Kreis in seinem Bauch. Sie wusste nicht, was es war. Sie bezeichnete es als Masse und sagte, sie würde die Bilder in die nächst größere Stadt schicken, die etwas weniger als zwei Stunden entfernt ist, in die Praxis für Pränatalmedizin.
Sie gaben unserem Sohn eine 0 %-ige Überlebenschance
Aufgrund meiner Tachykardie (Herzrasen), des hohen Blutdrucks, der Schwellungen und der Laborwerte wurde bei mir eine Präeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) diagnostiziert. Ich wurde nun wieder als Risikoschwangerschaft eingestuft. Der Arzt der Hochrisiko-Geburtshilfe wollte, dass wir zu ihm kommen. Wir machten einen weiteren Ultraschall, mehr Laborwerte, aber keine weiteren Antworten. Sie schickten die Bilder an die Universitätsklinik in Portland, die fünf Autostunden nördlich von uns entfernt liegt.
Die dortigen Ärzte wussten aber auch nicht, um welche Erkrankung es sich handelte. Also schickten sie alles an die weltberühmte Mayo Clinic in Minnesota, wo sie immer noch fünf Tage brauchten, um die Diagnose zu stellen. Ich wurde auch zur intensiven Überwachung ins Krankenhaus gebracht, weil wir vor Ort keine Neugeborenen-Intensivstation haben und ich zu früh dran war, um auf einen guten Ausgang für unseren Sohn zu hoffen, falls mein Körper ihn abstoßen würde. Die Mayo Clinic gab daraufhin ihre Neuigkeiten bekannt, und die waren nicht gut.
Sie gaben unserem Sohn eine 0 %-ige Überlebenschance und sagten, je länger er in mir sei, desto höher sei das Risiko für mein eigenes Leben. Die Sorge war eine Blutvergiftung und die Schwangerschaftsvergiftung. Die Behandlungsoption sollte nach unserer Überzeugung aber die Geburt sein, nicht die Abtreibung!
Er hatte einen großen Sack in seinem Körper
Zum Glück unterstützte mich meine ursprüngliche Gynäkologin und schlug nicht ein einziges Mal eine Abtreibung als Option vor, weil sie wusste, dass das keine akzeptable Behandlung war. Natürlich war sie so verängstigt um mich UND mein Baby! Das war etwas, womit KEINER der Ärzte in Oregon jemals zu tun gehabt hatte. Die einfachste Art, es zu erklären, ist, dass der Darm unseres Sohnes aus irgendeinem unbekannten Grund geplatzt war. Es ist zu selten, um es zu verstehen.
Sein Körper hat auf wundersame Weise eine verkalkte Schale um den Bereich gebaut, die sich mit Stuhl und Infektionen füllte. Er hatte einen großen Sack in seinem Körper, und sollte dieser irgendwann platzen, wäre sein Tod ziemlich sofort eingetreten. Dann hätte bei mir das Risiko einer Sepsis begonnen, die wiederum Zeit braucht. Genauso wie eine Frau, die eine Fehlgeburt hat und dabei ihr Baby ohne ärztlichen Eingriff nicht alleine austragen kann.
Der Arzt der Praxis für Pränatalmedizin drängte aggressiv auf einen Schwangerschaftsabbruch. Er drohte sogar damit, mich als Patientin fallen zu lassen. Leider hatte ich aufgrund meines Wohnortes keine anderen Auswahlmöglichkeiten im Rahmen des Zumutbaren. Er und ich gerieten aneinander, also versuchte er, meinen Mann zu überzeugen, „mich vernünftiger zu machen“. Das hat natürlich nichts bewirkt, außer dass wir ihn noch mehr ablehnten. Meine Gynäkologin rief den MFM-Arzt an und sagte, sie würde mir helfen, mich genau zu überwachen, aber sie sagte ihm auch deutlich, dass mein Glaube an Gott das Wichtigste für mich sei, angesichts all der Dingen, die ich im Leben durchgemacht hatte.
Sie erklärte auch, dass ich medizinisch gut ausgebildet sei, so dass sie glaubte, dass ich in meinem Entschluss sicher sein würde. Am Ende unterschrieb ich eine medizinische Haftungsverzichtserklärung, damit das Hochrisikoteam mich dreimal pro Woche und ich meine ursprüngliche Gynäkologin zweimal pro Woche sehen konnte.
Wir sahen ihn nur kurz, lebendig, aber wir konnten ihn nicht berühren oder halten
Um diese Geschichte drastisch abzukürzen: Unser Gideon entschied sich, mit 27 Wochen zu früh zu kommen, während eines Schneesturms, bei dem der Rettungsflug fünf Stunden warten musste. Und ich hatte einen allergischen Schock durch Nifedipin, ein Medikament gegen Bluthochdruck und Herzenge, das vorzeitige Wehen verhindert. Gottseidank reagierte mein Körper auf Magnesium. Und ich bekam eine nicht so schöne Steroid-Spritze in den Hintern.
Mein Mann konnte nicht mitfliegen, da das Flugzeug zu klein war, also musste er eine tückische fast neunstündige Fahrt im Schneesturm durch die Berge nach Portland machen. Ich hatte ohne ihn entbunden. Unser Sohn lebte und war so gut stabilisiert, wie sie es hinbekommen konnten, aber er musste sofort operiert werden, und sie glaubten nicht, dass er das überleben würde. Mein Mann war kurz vor der Operation angekommen, und wir sprachen ein Gebet für unseren neugeborenen Sohn. Wir sahen ihn nur kurz, lebendig, aber wir konnten ihn nicht berühren oder halten.
Unser Gideon überlebte, es war ein langer Weg, aber er lebte! Nach der Operation, bei der der große Sack entfernt wurde, war er weit unter 950 g schwer und 33 oder 35 cm groß. Ich erinnere mich nicht an seine genaue Länge, aber er war nicht viel größer als 30 cm.
Keiner dieser Umstände hätte seine Tötung gerechtfertigt.
Nach über einem Jahr im Krankenhaus, vielen Operationen, vielen Opfern, einer weiten Reise zur Mayo Clinic und einem Wechsel zu einem Arzt vor Ort der die Wünsche der Mutter respektierte, ist Gideon nicht nur am Leben, sondern es geht ihm gut! Er wird bald vier Jahre alt.
Etwas, von dem sie sagten, er würde es nie erleben, war sein erster Geburtstag. Dann sein zweiter. Jetzt ist er ein großer Junge, frei von Ernährungssonden, Stomabeuteln und jeglichen Medikamenten außer einem Multivitaminpräparat. Sein Leben, obwohl es anfangs nicht einfach war, ist nicht weniger wertvoll, nur weil er gelitten hat.
Die Arztrechnungen, die wir bezahlt haben, hätten es auch nicht gerechtfertigt, ihn zu töten. So schwer es auch war, mein Kind leiden zu sehen, er ist dadurch stärker geworden. Keiner dieser Umstände hätte seine Tötung gerechtfertigt.
Während Gideon durch sein erstes Jahr zwischen Leben und Tod ging, betrieb ich eine Gebetsseite im Internet für ihn. So viele Menschen in den USA und auf der ganzen Welt beteten jedes Mal für ihn, wenn er in einen kritischen Zustand geriet. Bei jeder Operation.
Ich wollte, dass die Welt die Wahrheit über Abtreibung erfährt.
Er weckte mein Interesse, mich mehr in der Pro-Life-Bewegung zu engagieren, da ich jetzt so erfüllt von der Leidenschaft war, ungeborene Kinder zu schützen! Ich bloggte hier und da, aber in erster Linie sprach ich mit schwangeren Mädchen und Frauen, die eine komplizierte Diagnose für sich oder ihr Baby erhalten hatten. Ich half ihnen, die Schritte zu verstehen, die sie unternehmen konnten, um sich und ihr Kind zu schützen.
Ich glaubte, und nun erst recht, dass eine Abtreibung NIEMALS notwendig ist, um eine Frau zu retten. Nachdem mein drittes Kind da war und es ihm gut ging, wusste ich, dass ich mehr tun musste! Als Gideon wuchs, wuchs auch mein Aktivismus für das Leben und für Frauen. Ich wollte, dass die Welt die Wahrheit über Abtreibung erfährt. Dass diese niemals okay ist!
Dann bekam ich ein weiteres Baby. Diesmal hatte ich mich gegen hormonelle Verhütungsmittel entschieden, nachdem ich erfahren hatte, wie diese ein bereits gezeugtes Kind töten können. In gewisser Weise war sie also irgendwie geplant. Geplant in dem Sinne, dass ich endlich akzeptierte, dass Sex IMMER zu einer Schwangerschaft führen kann, mit oder ohne Verhütungsmittel.
Eine Entbindung ist immer eine Option.
Und jetzt, wo ich wusste, dass Verhütungsmittel ein bereits gezeugtes Kind töten können, war ich nicht bereit, sie zu benutzen. Unsere Tochter war ein gesundes 30-wöchiges Baby, das nichts anderes brauchte, als ein wenig an Gewicht zuzunehmen. Kein Sauerstoff, und sie war immerhin 1,85 kg schwer und 48 cm lang! Ich war eine stolze Mutter von vier tollen Kindern, die nach Ansicht mancher nicht existieren sollten.
Um meine Gedanken zusammenzufassen, wiederhole ich, was ich aus erster Hand gelernt habe: Eine Entbindung ist immer eine Option.
Viele großartige, aktiv praktizierende Gynäkologen stimmen dem zu, wie meine engen Freunde Dr. William Lile und Dr. Nativida Etienne-Maule, und unzählige andere. Die Symptome und gesundheitlichen Probleme einer Mutter können und sollten während der Schwangerschaft behandelt werden. Traurigerweise kann das Baby durch einige Formen der Behandlung versterben, aber das ist nicht zwangsläufig so, und es wäre keine absichtliche Tötung des Kindes.
Viele Babys überleben und entwickeln sich gut, auch wenn die Mutter eine Chemotherapie, eine Operation oder die Einnahme bestimmter Medikamente über sich ergehen lassen muss. Bei mir führte das dazu, dass ich jetzt mit meiner ganzen Familie (Ehemann und vier Kinder) eine Vollzeit-Juristin bin. Wir reisen durch das Land, um für Gesetzesänderungen zu kämpfen, Frauen zu helfen, Hilfen zu bekommen und ihnen lokale Unterstützungsnetzwerke zu vermitteln.
Ich arbeite mit „Save The 1“ und „40 Tage für das Leben“ zusammen sowie mit mehreren anderen Organisationen, die für die Abschaffung der Abtreibung kämpfen. Ich entdecke weiterhin jeden Tag Wunder, nicht nur bei meinen Kindern, sondern auch bei Kindern anderer Mütter, denen eine Abtreibung erspart geblieben ist. Wir können nicht ungeschehen machen, was bereits geschehen ist, aber wir können mit all unserer Kraft für Veränderungen kämpfen.
Wirst Du Dich uns anschließen und für diese unschuldigen Menschen kämpfen? Wirst Du den Ruf nach Gleichheit für alle erheben? Bitte gib nicht auf! Kämpfe mit mir, damit ich meine Kinder in einer Welt großziehen kann, in der kein Mensch wegen seines Alters, seiner Rasse, seines Geschlechts, seiner Behinderung oder seiner Zeugungsart diskriminiert wird!