Wie „pro“ Familie ist „pro familia“ eigentlich?

Wir nehmen die „Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sozialberatung e.V. Bundesverband“ einmal genauer unter die Lupe.

WER IST „pro familia“?

„pro familia“ ist eine deutsche nicht-staatliche Organisation für Sexual-, Schwangerschafts- und Partnerschaftsberatung mit 180 Geschäftsstellen. Sie wird durch öffentliche Mittel von Bund, Ländern und Kommunen, sowie Spenden und Mitgliederbeiträge finanziert. „pro familia“ ist aktives Gründungsmitglied der International Planned Parenthood Federation (IPPF), dem weltweit größten Anbieter für Abtreibungen in 170 Ländern.1

ZIELE & FORDERUNGEN

  1. „pro familia“ ist für die ersatzlose Streichung der §§ 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch. Dies bedeutet, dass Schwangerschaften ohne Angabe von Gründen auch nach der 12. Woche und somit bis zur Geburt durchgeführt werden dürfen.
  2. Abtreibung soll ein verpflichtender Teil der gynäkologischen Ausbildung werden und als gleichwertiger, integraler (wesentlicher) Bestandteil der medizinischen Versorgung gelten. Abtreibungen sollen also eine selbstverständliche und normale gesundheitliche Behandlung werden.
  3. Aus diesem Grund soll die Kostenübernahme über die Krankenkassen erfolgen, was bislang unter finanzieller Prüfung das jeweilige Bundesland tut. Somit soll es eine Umverteilung auf alle Krankenversicherten geben.
  4. „pro familia“ wünscht sich keine verpflichtende Beratung mehr vor einer Abtreibung.2

Was sagen die Gründer?

Hans Harmsen

Träger erblicher Anlagen, die Ursache sozialer Minderwertigkeit und Fürsorgebedürftigkeit sind, sollten tunlichst von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden. 3

Der erste Vorsitzende (1952-1968) des „pro familia“ Verbandes Hans Harmsen befürchtete das Aussterben „qualitativ hochwertiger“ Familien.

Margaret Sanger

Geburtenkontrolle ist […] die Freisetzung und Kultivierung der besseren Rassenelemente in unserer Gesellschaft und die allmähliche Unterdrückung, Beseitigung und schließliche Ausrottung defekter Bestände. 4

Mitgründerin Margaret Sanger (1879-1966) setzt sich für Geburtenkontrolle durch Verhütung ein und befürwortet Zwangssterilisationen.

Die Anfänge

Aufklärung über Verhütungsmethoden und Prävention von ungewollten Schwangerschaften. 5

Abtreibungen

Abtreibungen werden befürwortet und auch durchgeführt. Betrieb eigener Abtreibungszentren. 6

Ehrenpräsidentschaft

Rückgabe der Ehrenpräsidentschaft durch Hans Harmsen. 7

Ablehnung Beratung vor Abtreibung

Eine zielorientierte Pflicht zur Beratung vor einer Abtreibung wird abgelehnt. 5

Unabhängigkeit

Der hessische Rechnungshof zweifelt an der Unabhängigkeit der Beratung von „pro familia“. 8

Distanzierung

„pro familia“ distanziert sich erst jetzt von den Ideologien der Gründer. 9

FAZIT

  1. „pro familia“ ist nicht neutral und verfolgt konkrete politische Ziele.
  2. „pro familia“ führt einen Großteil der in Deutschland durchgeführten Schwangerschaftskonfliktberatungen durch. Sie führt seit den 70er Jahren auch selbst Schwangerschaftsabbrüche durch. Diese werden in ihren vier „medizinischen Zentren“ vollzogen, welche jeweils dieselbe Adresse wie die ortsansässige Beratungsstelle hat.
  3. „pro familia“ befürwortet unregulierte Abtreibungen bis zur Geburt.
  4. „pro familia“ bietet Abtreibung als kommerzielle Dienstleistung an.



pro familia: Der Verband (26.01.2022)
pro familia: Standpunkt Schwangerschaftsabbruch (26.01.2022)
Klee, E. (1993): Die SA Jesu Christi – Die Kirche im Banne Hitlers, S. 84
New York Times: APOSTLE OF BIRTH CONTROL (08.04.1923)
pro familia: Geschichte zur Abtreibung (26.01.2022)

pro familia: Medizinische Zentren (26.01.2022)
pro familia: Zeittafel (26.01.2022)
Frankfurter Allgemeine (17.06.2004)
pro familia: Stellungnahme (26.01.2022)