„Die menschliche Entwicklung ist ein fortlaufender Prozeß, der mit der Befruchtung der Eizelle beginnt und mit dem Tode endet. Sie stellt einen großartigen Wachstums- und Differenzierungsprozeß dar, der eine einzige »Zelle« in einen vielzelligen Organismus umwandelt. Die stärksten Gestaltveränderungen treten während der Embryonal- und Fetalperiode auf; aber auch noch nach der Geburt, in der Kindheit und Jugend, laufen wichtige Entwicklungsvorgänge ab.“
Im Laufe unseres Lebens verändern wir uns ständig – wir wachsen, erlernen neue Fähigkeiten. Wir lernen zu laufen und zu reden und werden immer eigenständiger. Aber unsere größten Entwicklungsschritte vollziehen sich, wenn wir noch im Mutterleib vor der Welt versteckt sind.
Das Lebewesen, das erwiesenermaßen mit der Befruchtung anfängt zu existieren, wächst und entwickelt sich ab dem Moment der Befruchtung bis zum Erwachsenenalter. Das Herz beginnt 21 Tage nach der Befruchtung zu schlagen. Zu einem Zeitpunkt also, bei dem die meisten noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Und weil die ungeborenen Kinder in dieser entscheidenden Zeit nicht sichtbar sind, sind sie besonders gefährdet.
Die meisten Menschen wissen nicht, was mit einem ungeborenen Kind während einer Abtreibung geschieht. Auf unserer Webseite findest du ausführliche Informationen über die pränatale Entwicklung und die gängigsten Abtreibungsverfahren, die in allen drei Schwangerschaftsdritteln angewendet werden.
Manche Menschen argumentieren, dass Ungeborene zwar Menschen, aber keine Personen sind und ihnen daher keine Rechte zustehen.
Es gibt einen fast universellen Konsens, dass es falsch ist, unschuldige Menschen zu töten. Ist es dafür relevant, wie alt das Opfer ist? Oder reicht es, dass es um einen Menschen geht? Die Bestimmung des Zeitpunkts, an dem das Leben eines Menschen beginnt, legt auch fest, ab wann die Menschenrechte dieser Person beginnen.
Entmenschlichung ist eine der Haupttechniken bei der Aufstachelung zum Völkermord, zur Rechtfertigung von Kriegen, gerichtlichen und außergerichtlichen Tötungen sowie Sklaverei. Auch wird sie für die Konfiszierung von Eigentum, die Verweigerung des Wahlrechts und anderer Rechte sowie zum Angriff auf Feinde oder politische Gegner eingesetzt. Wenn Menschen zu Dingen werden, werden sie entbehrlich und jede Grausamkeit kann gerechtfertigt werden.
Menschenrechte sind nicht an „Personen“ gebunden, sondern an Menschen. Wir wissen, dass die Existenz eines jeden Menschen mit dem Abschluss der Befruchtung einer menschlichen Eizelle durch ein menschliches Spermium beginnt. Deswegen haben Menschen auch schon vor der Geburt Menschenrechte.
Was passiert aber, wenn die Rechte der Ungeborenen mit denen der Geborenen, die die gleichen Rechte haben, in Konflikt zu geraten scheinen? Ein Beispiel: Das Ungeborene hat ein Menschenrecht auf Leben, aber eine Frau hat auch ein Menschenrecht auf persönliche Freiheit. Erlaubt die Ausübung ihrer Rechte jedoch eine Abtreibung?
„Das Recht, meine Faust zu schwingen, endet dort, wo die Nase eines anderen beginnt.“
Dieses Zitat zeigt deutlich auf, wo Freiheit an ihre Grenzen gerät: nämlich dort, wo jemand anderes davon Schaden nimmt. Abtreibung ist genau das: einem eigenständigen menschlichen Wesen Schaden zuzufügen. Die Freiheitsrechte wurden aber nie dazu entworfen, um das zu erlauben.
Zudem ist von diesen beiden Rechten – dem Recht auf Leben und dem Recht auf Freiheit – eines grundlegender: das Recht auf Leben. Das bedeutet, dass es Vorrang hat, wenn die beiden in Konflikt stehen. Ohne das Recht auf Leben hätten wir keine Möglichkeit, das Recht auf Freiheit auszuüben. Manche argumentieren, dass das Recht auf Leben nicht bedeutet, dass andere eine Pflicht haben, dieses immer zu beschützen.
Da Kinder abhängig, schwach und verletzlich sind, brauchen sie Erwachsene, die ihre Grundbedürfnisse erfüllen. Zivilgesellschaften gewähren den Jüngsten unter uns aus diesem Grund in der Regel einen besonderen Schutz. In der Tat sagen die Vereinten Nationen in ihrer Erklärung über die Rechte des Kindes:
„Das Kind [bedarf] wegen seiner mangelnden körperlichen und geistigen Reife besonderen Schutz und besonderer Fürsorge, einschließlich eines angemessenen rechtlichen Schutzes vor und nach der Geburt1“
Eltern haben aber bestimmte Verpflichtungen gegenüber ihren Kindern. Selbst Väter, die während der Schwangerschaft keine Kenntnis von der Existenz ihres Kindes hatten, sind verpflichtet, achtzehn Jahre lang und darüber hinaus bis zum Ende der Ausbildung Kindesunterhalt zu zahlen und dadurch die Entwicklung des Kindes zu fördern.